Saunabänke & Rückenlehnen
Ich habe mich ziemlich lange mit der Planung der Saunabänke und Rückenlehnen beschäftigt. Da der Innenraum der Sauna in der Breite nur 1,72 Meter hat, ist es nämlich schwierig, die Liegen so zu richten, dass zwei Personen gleichzeitig auf den oberen Bänken liegen können. Außerdem wollten wir auf jeden Fall auch eine untere Bank, um am Ende des Saunagangs schon ein bisschen abzukühlen. Zum Glück sind wir aber nicht die Größten (ca. 1,70 Meter). Trotzdem bietet die Sauna in der geringen Breite ja nicht ausreichend Platz, einfach so liegen zu können.
Deswegen habe ich mir eine Lösung für die kurze Bank überlegt: die meisten Saunabänke haben eine Tiefe von etwa 60 Zentimetern. Die kurze Bank habe ich aber tiefer gemacht (82,5 Zentimeter), sodass die Tiefe genutzt werden kann, um schräg zu liegen.
Das ganze habe ich erst mal in einer 3D-Software entworfen und gefinetuned. So habe ich virtuell schon jede Menge Planungsfehler gemacht, entdeckt und korrigiert und wusste am Ende auch ganz genau, wie viele Bretter ich für die Bänke brauchen würde.
Hier das 3D-Modell:
Nur ein Beispiel, wie die 3D-Planungssoftware geholfen hat, meine Ursprungsidee zu verbessern: An dem Punkt, wo beide oberen Liegen zusammenkommen, kommt ja auch enorm viel Gewicht zusammen, wenn beide Liegen besetzt sind. Weil ich mir nicht sicher war, ob es von der Stabilität her reichen würde, beide Bänke mit normalen Schrauben und zwei Gewindestangen von 8 Millimetern zu verbinden, habe ich so noch senkrecht einmal Konstruktionsholz (4 x 6 cm) hinzugefügt, und das unten dann noch mal mit der Rückwand verbunden. Auf diese Art und Weise drückt das ganze Gewicht an der Stelle nicht nur nach unten, sondern ein Teil des Gewichts wird auch an die Wand weitergeleitet.
Das Tolle an der 3D-Planung war, dass das eigentliche Bauen der Bänke enorm flott ging, weil ich alle Pläne (und Fehler) ja schon im 3D-Modell gemacht und korrigiert hatte. Das 3D-Modell lag neben mir, und ich musste lediglich noch die Banklatten auf die richtige Länge sägen und zusammenschrauben.
Auch hier wollte ich optisch etwas besonderes. Zum einen hat mir für die Rückenlehnen und die Ofenverkleidung die Kombination von breiten und schmalen Latten besonders gut gefallen. Zum anderen wollte ich etwas mehr als die herkömmliche Saunabank, wo lediglich ein paar Bretter nebeneinander verschraubt sind. Bei meiner Suche nach Alternativen bin ich auf einen Kollegen-Heimwerker gestoßen, der ein wunderschönes Design genutzt hat. Der äußere Rahmen der Liege ist im 45-Grad-Verschnitt. Dann wird der „Rahmen“ ausgefüllt mit Banklatten. Einmal mehr (und sehr präzise) Arbeit, aber sieht dann für immer super aus. Die Quelle finden Sie hier.
So sieht das Ganze dann beim Bauen aus:
Nachdem die Liegen fertiggestellt waren, mussten sie lediglich noch an der Saunawand befestigt werden. Die oberen Liegen sind direkt an die Saunawand geschraubt (natürlich an die Rahmenkonstruktion!) Die untere Liege liegt auf 2 Balken, die auch im Konstruktionsholz der Saunakabine festgeschraubt sind. So kann die untere Liege in der gesamte Länge (2,3 Meter) bei Bedarf vor- und zurückgeschoben werden.
Als letzte Holzarbeiten im Innenraum waren dann noch die Rückenlehnen und die Ofenverkleidung dran. Da habe ich eine Kombination von 90-mm-Banklatten und 28-mm-Banklatten benutzt, um einen modernen Look zu kreieren. An der oberen Bank habe ich dann auch noch einen Farb-LED-Streifen installiert, der angenehm dimmbar ist.
Jetzt ist der Innenraum komplett fertig.