Technik
1. Der Saunaofen
Das Herz der Sauna ist natürlich der Saunaofen. Die Wahl des Ofens soll immer auf das Volume des umbauten Raums abgestimmt werden. Ist der Ofen zu schwach, wird die Sauna nicht (richtig) heiß, oder die Aufheizzeit dauert sehr lange. Ist der Ofen dagegen überdimensioniert, verringert das zwar die Aufheizzeit, aber dann kühlen zwischendurch die Steine so stark ab, dass keine schöne Aufgüsse möglich sind.
Wir haben uns für den Hersteller Harvia entschieden, der in der Saunawelt für finnische Qualität steht. Ins Auge sprang das Modell „The Wall“, das – so wie der Name schon suggeriert – an der Wand montiert wird. Das Modell gibt es in Edelstahloptik und im schwarzen Look. Letzterer hat uns überzeugt.
Die Entscheidung über die Leistung des Ofens (6kW oder 9 kW) war relativ schwierig. Der umbaute Raum der Kabine ist knapp 8 Kubikmeter. Damit liegt die Kabine bei der Obergrenze der 6kW-Variante und der Untergrenze der 9kW-Variante. Da wir aber direkt neben dem Ofen eine Glastür haben (die so und so mehr Wärmeverlust mit sich bringt), haben wir uns für die 9kW-Variante entschieden. Damit wird die Kabine zügig heiß, und auch die Aufgüsse sind ein kompletter Erfolg.
Ich muss aber schon sagen, der Anschluss des Ofens war ein Horror. Natürlich wird Starkstrom nur vom Fachmann angeschlossen. Auch hier. Aber trotzdem gab es beim ersten Einschalten einen ordentlichen Kurzschluss. Nachdem wir gemeinsam noch mal alle Anschlüsse am Steuergerät gecheckt hatten, konnten wir ausschließen, dass da ein Fehler war. Also: der Fehler war definitiv im Ofen. Schlussendlich wurde mir klar, dass die Anschlusskabel, die unten im Ofen fest verbaut sind, so lange und unflexibel sind, dass sie gegebenenfalls die Bodenplatte des Ofens berühren können. Dann schaltet der FI-Schalter natürlich alles ab, aber erst mal gibt es einen ordentlichen Knall. So was darf bei der Marke und dem Preis nicht sein. Am Ende haben wir dann alle Anschlüsse im Ofen extra mit Schrumpfband isoliert. Damit war das Problem endgültig gelöst, und seitdem funktioniert alles einwandfrei.
2. Die Steuerung
Wir wollten unbedingt einen Ofen mit einer externen Steuerung, sodass die Kabine mit einem Steuerpanel außerhalb der Kabine bedient werden kann. Daher ging ich auf die Suche nach einer Steuerung von Harvia, die stufenlos genau die Gradzahl regeln kann, am liebsten auch mit Touch-Display.
Da entdeckte ich das Modell Harvia Xafir CS110. Die Steuerung hat einen großen Kasten, der bei uns auf der Decke der Kabine liegt. In diesem werden die ganzen Kabel angeschlossen. Ein Datenkabel geht dann zum Touch-Display, an dem die Temperatur stufenlos eingestellt werden kann. Der Vorteil des externen Steuergeräts ist, dass man nicht nah an den Saunaofen kommen muss, um ihn ein- oder auszuschalten. Außerdem kann über die Steuerung auch die Saunalampe ein- und ausgeschaltet werden.
Der Harvia Xafir hat außerdem tolle extra Optionen: verzögerte Einschaltzeit, programmierbares Trocknungsprogramm für nach dem Saunagang, und auch die maximale Betriebsdauer kann ganz einfach eingestellt werden (maximal 6 Stunden). Außerdem kann auch die Messkurve des Temperaturfühlers ein wenig adjustiert werden, falls das nötig ist. Hinsichtlich Preis-Qualität kann man da nichts bemängeln.
3. LED-Unterbankbeleuchtung
Wir wollten gerne auch einen LED-Streifen als Unterbankbeleuchtung. Der sollte alle möglichen Farben wiedergeben können und auch dimmbar sein. Meine Suche im Internet ergab, dass solche LED-Streifen für die Sauna ziemlich teuer sind (ab circa €250 aufwärts). Die Teile sind dann IP-66 geschützt für Feuchtigkeit und halten Temperaturen bis zu 100 Grad aus.
Aber das alles braucht man für die Unterbankbeleuchtung eigentlich gar nicht. Die Temperaturen bleiben in der Höhe der Bänke relativ niedrig (ich würde mal schätzen circa 50 bis 60 Grad). Außerdem läuft ja gar kein fließendes Wasser über den Streifen, also reicht auch da ein niedrigerer Schutz aus.
Entschieden habe ich mich dann für einen preisgünstigen LED-Streifen von Kapego, der über eine Fernbedienung programmiert werden kann. Laut Anleitung sind die LED nur für eine Temperatur bis 40 Grad geeignet. Sie funktionieren aber einwandfrei, und das für einen Bruchteil des Preises (circa €60 in einem Angebot).
Die Streifen sind dimmbar und weitgehend einstellbar. Wir nützen die LED bei jedem Saunagang, weil das Licht sehr gemütlich ist, in Kombination mit der Salzkristalllampe in der Ecke der Sauna. Wir stellen dann eine bestimmte Farbe ein und gut ist. Es gibt aber auch ein Partyprogramm mit viel Bling Bling. Das liebt aber nur unser 3-jähriger Sohn. 🙂
4. Lautsprecher und Audio-Modul
Ein großer Wunsch meiner Freundin war, in der Sauna auch Entspannungsmusik während des Saunierens hören zu können. Auch hier gibt es ziemlich teure Anlagen, die spezifisch für die Sauna konzipiert sind und die innerhalb der Kabine in Bodennähe aufgebaut werden können. Der offensichtliche Vorteil ist natürlich, dass die Anlage in der Kabine bedient werden kann. Aber von der Praxis kann ich sagen: das macht man eigentlich eh nicht.
Deswegen habe ich mich für eine einfachere und vor allem billigere Variante entschieden: unter den Bänken habe ich Saunalautsprecher auf der Wand befestigt, die außerhalb der Kabine mit einem kostengünstigen Audio-Modul verbunden werden, das Bluetooth Audio Streaming, USB und Radio unterstützt. Bedient wird das Teil mit einer einfachen Fernbedienung.
Ich habe mich für Aufbaulautsprecher entschieden, weil ich keine großen Löcher in der Innenverkleidung und in der Dämmung wollte. Optisch ist ein integrierter Wandlautsprecher natürlich schöner. Andererseits sind die Lautsprecher eh unter den Saunabänken montiert, also sind sie kaum bis nicht zu sehen. Stören tut das also eigentlich gar nicht.
Für unsere Zwecke reicht dieses Setup komplett aus. Meistens machen wir am Anfang des Saunierens Entspannungsmusik an, entweder mit dem Handy über Bluetooth-Streaming oder via USB. Wenn man innerhalb der Kabine aber die Lautstärke regeln möchte, oder zum nächsten Song vorspulen möchte, muss ein anderes, viel kostspieligeres System her.
Jetzt ist die Sauna komplett fertig! Hier findest du noch die Materialliste